Eine 7,50 m lange Hartfaserplatte trennt einen 1,70 m breiten und 2,70 m hohen Schlauch vom Klassenraum in der Akademie ab und bildet die fensterlose, mit einer Regalwand versehene Abstellkammer der Klasse neben dem Eingang. Der Raum ist in schattenhaften Umrissen spürbar. Erst durch das Einschalten der Neonröhre wird er in seiner Funktion sichtbar: Leinwände, Platten, alte Arbeiten in Kisten, Bilderrollen lagern hier dicht gedrängt neben Arbeitskleidung, Schuhen, diversen Eimern, Pinseln, Materialien, Werkzeug, einer Packung Teebeutel, kaputtem Radio, Farben, Lösungsmittel, Schleifpapier, sonstigen Resten und nicht mehr Gebrauchtem. Von einem in der Kammer befindlichen 60 cm hohen Tischchen aus, projiziert ein Rundlaufdiaprojektor im Sekundentakt 80 Aufnahmen eines lndustriebrachgeländes und der unmittelbar angrenzenden zivilen Umgebung in das lnnere des Raumes. Keine Leinwand sondern die Gegenstände des Raumes reflektieren die Lichtbilder. Sie zerschellen an ihnen zu mosaikähnlichen Splittern. Teilweise lösen sich die Bildsegmente auf oder verzerren je nach Entfernung der Projektionsflächen vom Projektor. Aus dieser Bildstörung entsteht ein gänzlich neues Raum-Bild, was den Betrachter verlockt, sich aus dem halb geöffneten, schwarzen Vorhang heraus in die scheinbar unergründliche Tiefe des Raumes zu begeben.