Das elTing - Atelier für Bildhauerei liegt in einem schönen Gründerzeitviertel der nicht mehr bestehenden Zeche Viktoria Matthias in unmittelbarer Nähe der Universität Essen-Duisburg und dem RWE/innogy Standort Altenessener Straße. Hier leben, arbeiten, lernen und studieren Menschen unterschiedlichster Herkunft aus über 40 Nationen. Der Kinderreichtum ist groß, das Armutsrisiko ebenso. Die Probleme der Welt spiegeln sich hier im Kleinen.

In diesem Ambiente des Aufbruchs und der Neuanfänge, der Suche nach Identität, neuen Chancen und Nachbarschaft eröffnete ich 2014 mein Atelier. Ich wollte meine Existenz sichern, aber auch mit Mitteln der Kunst neue Erfahrungen und Impulse sowie Begegnung und Austausch zwischen Anwohnern des Viertels und mit Menschen aus anderen Stadtteilen ermöglichen. Da ich mit meiner Familie auch hier lebe, ist mein Interesse an der Entwicklung des Viertels groß.

Meine Arbeit hier verstehe ich als soziale Plastik, die mit dazu beiträgt, das Viertel wieder auf die Beine zu stellen: Durch mehr Miteinander statt Nebeneinander, in der Entwicklung und Umsetzung von Ideen, praktische Bildungsarbeit vor Ort, Kontinuität und Kunstangebote, die nicht nur das Viertel verschönern sondern langfristig für soziale Kommunikation und Identität sorgen.

Dafür steht auch der Name des Ateliers. Er bezieht sich auf Hermann Elting – einen Bauunternehmer, der die erste planmäßige Innenstadterweiterung der Stadt Essen übernahm. Er schuf ein neues Viertel mit Wohnungen für die Arbeiter der Zeche Viktoria Mathias, Läden, Kneipen und Grünanlagen. Sein Name enthält das altgermanische Wort Ting - ein Ort des Austauschs, der Zusammenkunft, des gemeinsamen Überlegens und Umsetzens. Das elTing versteht sich als kreativer Freiraum für Anliegen und Ideen der Anwohner und Gästen von außerhalb.